Unser Ranzl war am Sonntag bei den 6 Stunden von Kelheim am Start. Hier sein Bericht:
Am Sonntag stand für mich, nach meinem Start letztes Jahr in der Staffel mit Brigitte, Bobby und Schore, dieses Jahr der Einzelstart bei den „6 Stunden von Kelheim“ auf dem Plan. Da ich heuer den Landkreislauf, mit einer Länge von 54 Kilometern, ebenfalls als Einzelstarter absolvieren will und ich vorher zwar schon ein paar Marathons gelaufen war (aber nie weiter), dachte ich mir, dass ein Start in Kelheim, auf der Runde über zwei Kilometer, die ideale Vorbereitung für mich wäre.
Die Zwei-Kilometer-Runde besteht zu einem Fünftel aus Tartanbahn und jeweils zwei Fünftel aus Asphalt und Schotterweg. Gewertet werden nur ganze Runden; sprich: wer nach 6:01 Stunden seine letzte Runde ins Ziel bringt, bekommt diese auch nicht mehr gewertet.
Nachdem der Start bereits um 9:00 Uhr war, dachte ich mir, eine Abfahrt um 7:30 sollte ausreichend sein, um in Kelheim dann noch ein Polster von 30 min für Startunterlagen holen, umziehen und einlaufen zu haben. Tja sollte … blöd nur, wenn einem auf der Autobahn kurz vor Schwarzenfeld auffällt, dass man die Laufschuhe vergessen hat. Also blieb mir nichts anderes übrig, als noch einmal zurück nach Hause zu fahren, die Schuhe zu holen und dann etwas zügiger nach Kelheim zu düsen. Knapp 10 min vor dem Startschuss war ich dann am Stadion, holte schnell meine Unterlagen, hab mich umgezogen und war dankbar, dass man sich das einlaufen bei einem Lauf über 6 h Stunden eigentlich auch sparen kann. Man hat ja genügend Zeit um auf Betriebstemperatur zu kommen.
Aufgrund mangelnder Erfahrung bei solchen Läufen, versuchte ich auf den ersten zwei Runden mein Wohlfühltempo zu finden, was ich erstaunlicherweise auch bis Mitte des Rennens sehr gut durchhalten konnte. Da ich ja, wie erwähnt, immer die 54 Kilometer vom Landkreislauf im Kopf hatte und nach 30 km mit 2:45 h sehr gut in der Zeit lag, war ich guter Hoffnung, dies auch zu erreichen. Nach KM 30 allerdings forderte die zunehmende Hitze so langsam ihren Tribut und ich musste die Trinkpausen und somit die Rundenzeiten etwas ausdehnen. Die 42,2 km schaffte ich in 4:07 Stunden, was endlich mal wieder eine akzeptable Zeit für mich war, nachdem ich bei den letzten Marathons regelmäßig mit Leistungseinbrüchen zu kämpfen hatte.
Nach den 21 absolvierten Runden wollte ich zuerst sicher gehen, zumindest die 50 Kilometer und wenn möglich, auch das Wunschergebnis von 54 Kilometer, zu schaffen. Die nächsten Runden waren dann geprägt mit längeren Gehpausen. Zum einen, um wieder ein bisschen zu Kräften zu kommen und zum anderen, weil ich mir ja auch nicht sicher war, wie mein Körper bei solchen Distanzen reagieren würde. Die Schallmauer von 50 Kilometer erreichte ich in 5:12 Stunden, und ich war mir von nun an sicher, die Zielmarke von 54 Kilometer zu erreichen. Von jetzt an ging es mit dem Laufen auch komischerweise wieder leichter. Vermutlich weil ich wusste, dass es bald vorbei war ;-).
Am Ende schaffte ich die 54 km in 5:47 h und ich war überglücklich im Ziel. Zum einen, weil ich nie zuvor so eine lange Strecke bewältigt hatte und zum anderen, weil ich nun die Erkenntnis hab, dass es durchaus Sinn macht, mich weiter auf den Landkreislauf vorzubereiten.
Noch kurz ein paar Worte zur Veranstaltung. Das Rennen ist hervorragend organisiert und das Moderatorenteam sorgt für die ganzen sechs Stunden für hervorragend gute Laune. Da beim Sechs-Stunden-Lauf auch 2er- 4er- und 10er-Staffeln starten und die gleiche Einteilung auch für Walker gilt, ist man auf der Zwei-Kilometer-Schlaufe eigentlich nie allein unterwegs.