Saisonhöhepunkte haben immer eines gemeinsam. Hat man sich einmal angemeldet, muss man damit leben, was Petrus für diesen Tag so einfällt. So hieß es für Michael Hirmer bei seiner Ironman 70.3 Premiere in Zell am See vor allem eines: Ordentlich schwitzen. Bereits vor dem Schwimmstart gab es bei den Teilnehmern zahlreiche rote Köpfe zu sehen.
Bedingt durch den „Rolling Start“ wusste keiner der Teilnehmer so genau, wann es ins Wasser gehen würde. Denn alle 4 Sekunden dürfen 6 Starter die Zeitmessmatte passieren und sich in die kühlenden Fluten stürzen. Michael musste so rund 30 Minuten im Neoprenanzug der stechenden Sonne trotzen und durfte erst gegen 11:20 Uhr endlich ins kühle Nass. Auf den folgenden 1,9 Kilometern im Zeller See blieb Michael genau im Plan und kam nach 37:05 wieder an Land.
Auf dem Rad ging es dann sehr schnell los und er konnte auf den ebenen Anfangskilometern einen 39er Schnitt fahren. Nun folgte der südseitige Anstieg hinauf zum Hochkönig. Der Schnitt sank weit nach unten und am letzten steilen Stück, mit teilweise 14 Prozent Steigung, sah man einige Radfahrer sogar schieben. Nun folgte die schnelle Abfahrt. Nach teilweise über 85 km/h hinunter nach Saalfelden, führte die Strecke dann wellig zurück nach Zell. Um auf die komplette Distanz von 90 Kilometer zu kommen, führte die Strecke nun noch zuschauerfreundlich einmal rund um Zell. Nach 2:45:32 auf dem Rad konnte Michael dann in den Wechselkanal einbiegen. Zwar war sein Radschnitt mit 32,7 km/h langsamer als kalkuliert, doch Platz 303 von rund 2500 Teilnehmern auf dem Rad zeigte, dass auf dieser Strecke bei Temperaturen weit über 30 Grad nicht mehr drin war.
In der größten Nachmittagshitze folgte nun der abschließende Halbmarathon. Zwei Runden waren auf einer Pendelstrcke entlang des Sees zu schaffen, die jeweils von Abstechern durch die Zeller Innenstadt aufgelockert wurden. Von Beginn an hatte Michael mit Krämpfen in beiden Oberschenkeln zu kämpfen. Mehrmals musste er das Tempo reduzieren, konnte die Strecke aber durchlaufen ohne Gehpausen einzulegen. Mit 1:57 für die 21 Kilometer blieb er noch gut unter der 2h-Marke. Nach insgesamt 5:28:29 überquerte er die Ziellinie und durfte sich über einen hervorragenden Platz 365 (Platz 73 AK) unter 1708 Finishern freuen.