Lang und akribisch hatte sich Christian Liebl auf sein Langstreckendebüt in Regensburg vorbereitet. Auch, wenn er im Vorfeld ständig tiefstapelte und nur vom ankommen sprach, so war doch allen im Verein klar, dass er in Topform an den Start ging. Für Thomas Hölzl hieß es hauptsächlich, erneute Magenprobleme zu vermeiden, die ihn vier Wochen zuvor in Roth das Rennen vermasselt hatten.
Pünktlich um 6:40 Uhr durfte Thomas mit Startgruppe 2 ins Wasser. 5 Minuten danach war Christian dran. Die beiden Runden im Guggenberger See beendeten beide genau wie vorausgesagt. Thomas benötigte 1:09:43 und Christian 1:04:50. Auf der folgenden Radstrecke konnten sich beide nun auf den ersten zehn Kilometer noch warm fahren. Schön eben ging es in Richtung Walhalla, wo dann der Abzweig nach Brennberg erfolgte. Fast die ganzen Höhenmeter der 80km-Schleife waren nun auf den nächsten 13 Kilometern zu bewältigen. So war es wichtig, sich hier die Kräfte einzuteilen und nicht zu überziehen. Fast im Sturzflug mit stellenweise über 70 km/h führte die Strecke anschließend hinab nach Kiefernholz, wo sich das Streckenbild nun änderte. Mit wenig Höhenmetern folgten nun 40 flotte Kilometer durch die niederbayerischen Gäuböden. Thomas beendete die erste Runde nach 2:23 h, Christian benötigte drei Minuten mehr. Nun folgte bald der zweite Anstieg und allen Radfahrern waren nun die ersten 100 km in den Beinen anzumerken. Zudem kam nun ein wenig Wind auf und bremste die Athleten auf den Flachstücken. Thomas plagten nun seinen Rückenschmerzen, die ihn bereits die ganze Woche zusetzten und so musste er immer wieder die Aeroposition verlassen. Für Christian stellte sich nun heraus, dass die Windjacke auf der zweiten Radrunde vielleicht die falsche Wahl war. Bei mittlerweile 25 Grad kam er ordentlich ins Schwitzen. Wieder am Guggenberger See, war nun nur noch das Stück über Tegernheim zum Dultplatz in Regensburg zu absolvieren. Thomas kam dort mit einer Radzeit von 5:28 an, Christian mit 5:40.
Der abschließende Marathon führte alle Triathleten nun über vier Runden vom Dultplatz über die Steinerne Brücke in die Altstadt, bevor es an der Donau entlang zum Westbad und dann wieder stadteinwärts, übers Wehr zurück zum Dultplatz ging. Zahlreiche Zuschauer feuerten die rund 800 Läufer an, darunter eine große Anzahl angereister „Wernberger“, die voll auf ihre Kosten kamen. Thomas konnte mit 56:35 noch eine recht gute erste Runde laufen, bekam aber nun mehr und mehr Probleme mit der Hitze und musste an jeder Verpflegungsstation Pausen einlegen, um sich mit Schwämmen abzukühlen. Christian dagegen war nun voll in seinem Element und zeigte sein ganzes Können. Die erste Runde hatte er bereits nach 49:10 hinter sich gebracht und gegen Ende der zweiten Runde konnte er Thomas überholen, der gerade ein Tief hatte. Bis Kilometer 25 hielt Christian dann sein hohes Tempo, musste nun aber doch auch seine Pace reduzieren.
Anfang Runde drei gab es für Thomas noch einen Boxenstop. So erleichtert fand er nun wieder besser ins Rennen und hielt seinen Plan durch, zwischen den Verpflegungsstellen nicht zu gehen. Mit Krämpfen hatte dagegen Christian auf seiner letzten Runde zu kämpfen. Sie zwangen ihn immer wieder zu Dehn- und Gehpausen. Thomas hatte sich nun wieder gefangen, lief ab Kilometer 35 ohne Pause durch und konnte wieder gut 15 Plätze nach vorne laufen. Das nahe Ziel vor Augen beflügelte Christian nun nochmal und nach 10:53:07 konnte unter dem Beifall der vielen Zuschauer durch den Zielbogen laufen. Thomas folgte mit 11:01:58 knapp dahinter. Im Feld der Finisher landete Christian damit auf Platz 101 (AK Platz 14) und Thomas auf Platz 121 (AK Platz 18).
Beide Athleten zeigten sich im Ziel mit ihren Leistungen sehr zufrieden und freuten sich über die zahlreichen mitgereisten Fans, die die Schmerzen auf der Laufstrecke doch viel erträglicher machten.
Hallo Tom, Hallo Christian,
meinen herzlichen Glückwunsch für eure unglaublichen Leistungen und ausgezeichneten Platzierungen.
Gruß Schore